Train the Trainer – AGGRESSION

Train the Trainer – AGGRESSION

Wann

21. Mai 2022 - 22. Mai 2022    
0:00

Wo

Hotel Spechtshaardt
Rolandstraße 34, Rothenbuch, 63860

Veranstaltungstyp

mit Dr. med vet. Stephan Gronostay

am 21.+22.05.2022 im Hotel Spechtshaardt, Rolandstraße 34, 63860 Rothenbuch

Aggressives Verhalten gehört zum normalen Verhaltensrepertoire des Hundes. Als eine mögliche Lösungsstrategie dient es dazu, ein anderes Individuum in Distanz zu bringen, wenn von diesem eine vermeintliche Gefahr ausgeht. Allerdings kann aggressives Verhalten für den betroffenen Konfliktpartner gefährlich sein, insbesondere wenn dieser verletzlich ist wie z. B. ein Kind. Aus diesem Grund sind Droh- und Angriffsverhalten, die einen Biss zur Folge haben können, im Zusammenleben mit dem Familienund Begleithund aus Sicht des Menschen unerwünscht und problematisch. Hunde, die eine spezielle Schutzfunktion übernehmen, sollten Aggression nur kontrolliert im Rahmen ihrer Aufgabe zeigen.

Aggressives Verhalten belastet das Zusammenleben von Menschen und Hunden erheblich. Werden Besitzer:innen, Familienmitglieder, Freund:innen oder bekannte Hunde gebissen, leidet das Vertrauensverhältnis zum Hund, der sich in normalen Alltagssituationen oft sehr liebenswert verhält, erheblich. Er scheint unberechenbar, launisch, Macht besessen und unkontrollierbar zu sein. Beißvorfälle mit fremden Menschen und unbekannten Hunden haben unter Umständen noch zusätzliche rechtliche und soziale Konsequenzen, die verantwortliche Besitzer*innen tragen müssen.

Aggressives Verhalten stellt für Hundetrainer:innen besondere Herausforderungen: Oft sind die Besitzer:innen an einem Punkt, an dem sie nicht mehr weiterwissen. Ohne befriedigendes Ergebnis haben sie diverse Ratschläge anderer „erfahrener“

Hundebesitzer:innen befolgt, beim Haustierarzt/der Haustierärztin um Rat gefragt und manchmal auch schon mit anderen Hundetrainer:innen gearbeitet. In manchen Fällen hat sich das Aggressionsproblem trotz dieser Bemühungen verschlimmert. Jetzt stehen viele unbeantwortete Fragen im Raum: Sollen sie den Hund abgeben? Aber an wen? Wer möchte einen aggressiven Hund übernehmen? Muss ihr immer noch geliebter Hund eingeschläfert werden? Welcher Trainingsansatz könnte für ihren Hund die letzte Chance sein? Kann mit positiven und rücksichtsvollen Trainingsmethoden eine Verhaltensverbesserung erzielt werden, oder muss in einem solchen Fall einmal richtig „durchgegriffen“ werden?

An diesem Wochenendseminar behandelt Dr. med. vet. Stephan Gronostay ausführlich die biologischen Grundlagen des aggressiven Verhaltens beim Hund, seine ethologischen und medizinischen Ursachen, die notwendige Einschätzung der von Hund ausgehenden Gefahr und die wichtigsten, auf der Basis von positivem Training basierenden Therapiewege:

  • Warum reagieren Hunde aggressiv?
  • Welches Verhalten zeigen Hunde in Konfliktsituationen, die aggressives Verhalten auslösen können?
  • Mit welchen Signalen des Ausdrucksverhaltenssignalisiert der Hund, dass er einen
  • Konflikt empfindet?
  • Welche Risikofaktoren begünstigen aggressives Verhalten?
  • Welche Rolle spielen Genetik, Rasse, das soziale Umfeld und die Lebensbedingungen?
  • Woran können Trainer*innen, Tierärzt:innen und Hundebesitzer:innen frühzeitig erkennen, dass das Zusammenleben mit dem Hund in manchen Alltagssituationen nicht harmonisch ist und aggressivem Verhalten vorbeugen?
  • Wie wird nach dem Auftreten von Aggression eine individuelle Verhaltensanalyse durchgeführt und die Gefährlichkeit des Hundes beurteilt?
  • Welche tierfreundlichen und positiven Trainingswege bieten sich bei der Therapie von Aggressionsproblemen an?
  • Wo sind ihre Grenzen?
  • Aus welchen Bausteinen sollte ein individueller Trainingsplan bestehen?
  • Wie kann er realisiert werden?
  • Welche Trainingswerkzeuge können in der Therapie aggressiver Hunde effektiv eingesetzt werden?

Anhand von Fallbeispielen stellt Dr. Stephan Gronostay vor, wie individuelle Lösungsmöglichkeiten gefunden werden können, welche Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen für alle Beteiligten unabdingbar sind und wie eine exakte Diagnose als Basis für ein fallspezifisches therapeutisches Vorgehen dient. So gibt dieses Seminar auch Hilfestellungen zum Umgang mit Situationen, in denen das Zusammenleben von Menschen und Hunden durch eine Aggressionsproblematik stark gefährdet ist.

STEPHAN GRONOSTAY

Dr. med. vet. Stephan Gronostay arbeitet

seit 2001 ausschließlich als verhaltenstherapeutisch tätiger Tierarzt mit Hunden, Katzen, Kaninchen und Papageien. 2003 erwarb er die Zusatzbezeichnung „Verhaltenstherapie“ der Landestierärztekammer Hessen (D) und schloss 2015 ein Aufbaustudium an der mit dem Diplom „C.E.A.V. Médecine du Comportement des Animaux Domestiques“ ab. Er gehört dem TOPTrainer-Netzwerk der Tierakademie Scheuerhof von Dr. Viviane Theby und hat die Modulreihe „Trainingsspezialist Hund“ von Katja Frey abgeschlossen. Seit Beginn seiner verhaltensherapeutischen Tätigkeit nutzt Dr. Gronostay ausschließlich sanfte und tierfreundliche Trainingsmethoden mit dem Schwerpunkt auf der positiven Verstärkung von erwünschtem Verhalten und einer sanften und vorausschauenden Kontrolle von Tierverhalten, welches beim Zusammenleben mit dem Menschen problematisch sein kann.

Kosten:

IBH-Mitglied: 150 € ohne Hund

IBH Fördermitglied: 190 € ohne Hund

nicht IBH-Mitglied: 230 € ohne Hund

Hunde bitte nur nach Absprache mitbringen!